Zum Hauptinhalt springen

Marktplatz Demokratie: Europäische Wirtschaftsbeziehungen - Europa vor der Wahl

Wir lernen Europa von der wirtschaftlichen Seite kennen und beschäftigen uns mit den Verflechtungen der europäischen Wirtschaft.

Europa hat die Wahl: Ökonomische Anmerkungen zur Europawahl 2024

In der Politik und bei Wahlen geht es immer um Stimmungen, Gefühlslagen und Emotionen! Viele Themen brennen den Menschen auf den Nägeln – etwa die Folgen des Klimawandels, die nach wie vor sehr hohe Zuwanderung nach Europa und nicht zuletzt auch die weltwirtschaftlichen Spannungen und Konflikte, die ja leider auch in Europa mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wieder aufgebrochen sind.
Bei Wahlen werden aber auch Weichen gestellt für die Gestaltung und Weiterentwicklung des wirtschaftlichen Ordnungsrahmens. Um ein Bonmot des bekannten Henry Kissinger zu zitieren: „Europa ist wirtschaftlich ein Riese, aber politisch ein Zwerg“. Aus der Sicht eines Volkswirtes ist vor allem der erste Teil bedeutend: Europa ist ein wirtschaftlicher Machtfaktor und der größte Binnenmarkt der Welt mit 27 Staaten, von denen 20 die gleiche Währung, den Euro, benutzen. Summiert man die europäischen Patentanmeldungen auf, so ist das vereinte Europa auf absoluter Augenhöhe mit den Vereinigten Staaten, China und Japan.
Wenn im aktuellen Wahlkampf für die Europa-Wahl die Abschaffung des Europa-Parlaments und auch die Abschaffung des Euro und die Wiedereinführung der DM gefordert werden, so ist vor den möglichen wirtschaftlichen Folgen dringend zu warnen. Die wahlberechtigten Bürger*innen in Europa sollten sich immer wieder vor Augen führen, welche wirtschaftlichen und bürgerrechtlichen Vorteile mit einem vereinten und freien Europa verbunden sind – von den vier Grundfreiheiten für Güter, Dienstleistungen, Kapital und Verkehr bis zu den Transeuropäischen Netzen (Verkehr, Elektrizität) und der Bildung (Erasmus) sowie der Freizügigkeit im Schengen-Raum.
Ein mahnendes Beispiel für die wirtschaftlichen Schäden einer Zersplitterung Europas ist der BREXIT. Die wirtschaftlichen Nachteile für Groß-Britannien und den Finanzplatz London sind gravierend. Von einem neuen Wirtschaftswunder, einem „blühenden Groß-Britannien“ oder gar einer Wiederbelebung des „Commonwealth of Nations“ ist derzeit und auf lange Sicht nichts zu sehen.
Das Eintreten für Europa, den Binnenmarkt und die gemeinsame Währung heißt nicht, dass Europa ohne Fehler wäre und nicht verbesserungsfähig ist. Hier gilt es jedoch mit Leidenschaft und Augenmaß an der Weiterentwicklung Europas zu arbeiten, ohne die großen Vorteile auf's Spiel zu setzen.


Dozent:
Prof. Dr. Dirk Wentzel, Professor für VWL und Europäische Wirtschaftsbeziehungen an der Hochschule Pforzheim, promovierte auf dem Gebiet der Geldtheorie, habilitierte mit einem Thema der Medienökonomik. Forschungsaufenthalte brachten ihn u. a. an die Moskauer Lomonossov-Universität, die New York University und nach Penn State.


Diese Veranstaltung wird im Rahmen der Reihe "Marktplatz Demokratie" angeboten.
Die Links zu den Angeboten finden Sie weiter unten.

Sie benötigen:
PC/Laptop/Tablet/Smartphone, ggf .Kamera und Headset, stabiler Internetzugang
Zoom - bitte vorab installieren/aktualisieren: https://zoom.us/download
Vor Kursbeginn erhalten Sie einen Link zur Online-Veranstaltung.

Alle vhs-Veranstaltungen zu Politik/Geschichte/Gesellschaft finden Sie hier.

Marktplatz Demokratie: Europäische Wirtschaftsbeziehungen - Europa vor der Wahl

Wir lernen Europa von der wirtschaftlichen Seite kennen und beschäftigen uns mit den Verflechtungen der europäischen Wirtschaft.

Europa hat die Wahl: Ökonomische Anmerkungen zur Europawahl 2024

In der Politik und bei Wahlen geht es immer um Stimmungen, Gefühlslagen und Emotionen! Viele Themen brennen den Menschen auf den Nägeln – etwa die Folgen des Klimawandels, die nach wie vor sehr hohe Zuwanderung nach Europa und nicht zuletzt auch die weltwirtschaftlichen Spannungen und Konflikte, die ja leider auch in Europa mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wieder aufgebrochen sind.
Bei Wahlen werden aber auch Weichen gestellt für die Gestaltung und Weiterentwicklung des wirtschaftlichen Ordnungsrahmens. Um ein Bonmot des bekannten Henry Kissinger zu zitieren: „Europa ist wirtschaftlich ein Riese, aber politisch ein Zwerg“. Aus der Sicht eines Volkswirtes ist vor allem der erste Teil bedeutend: Europa ist ein wirtschaftlicher Machtfaktor und der größte Binnenmarkt der Welt mit 27 Staaten, von denen 20 die gleiche Währung, den Euro, benutzen. Summiert man die europäischen Patentanmeldungen auf, so ist das vereinte Europa auf absoluter Augenhöhe mit den Vereinigten Staaten, China und Japan.
Wenn im aktuellen Wahlkampf für die Europa-Wahl die Abschaffung des Europa-Parlaments und auch die Abschaffung des Euro und die Wiedereinführung der DM gefordert werden, so ist vor den möglichen wirtschaftlichen Folgen dringend zu warnen. Die wahlberechtigten Bürger*innen in Europa sollten sich immer wieder vor Augen führen, welche wirtschaftlichen und bürgerrechtlichen Vorteile mit einem vereinten und freien Europa verbunden sind – von den vier Grundfreiheiten für Güter, Dienstleistungen, Kapital und Verkehr bis zu den Transeuropäischen Netzen (Verkehr, Elektrizität) und der Bildung (Erasmus) sowie der Freizügigkeit im Schengen-Raum.
Ein mahnendes Beispiel für die wirtschaftlichen Schäden einer Zersplitterung Europas ist der BREXIT. Die wirtschaftlichen Nachteile für Groß-Britannien und den Finanzplatz London sind gravierend. Von einem neuen Wirtschaftswunder, einem „blühenden Groß-Britannien“ oder gar einer Wiederbelebung des „Commonwealth of Nations“ ist derzeit und auf lange Sicht nichts zu sehen.
Das Eintreten für Europa, den Binnenmarkt und die gemeinsame Währung heißt nicht, dass Europa ohne Fehler wäre und nicht verbesserungsfähig ist. Hier gilt es jedoch mit Leidenschaft und Augenmaß an der Weiterentwicklung Europas zu arbeiten, ohne die großen Vorteile auf's Spiel zu setzen.


Dozent:
Prof. Dr. Dirk Wentzel, Professor für VWL und Europäische Wirtschaftsbeziehungen an der Hochschule Pforzheim, promovierte auf dem Gebiet der Geldtheorie, habilitierte mit einem Thema der Medienökonomik. Forschungsaufenthalte brachten ihn u. a. an die Moskauer Lomonossov-Universität, die New York University und nach Penn State.


Diese Veranstaltung wird im Rahmen der Reihe "Marktplatz Demokratie" angeboten.
Die Links zu den Angeboten finden Sie weiter unten.

Sie benötigen:
PC/Laptop/Tablet/Smartphone, ggf .Kamera und Headset, stabiler Internetzugang
Zoom - bitte vorab installieren/aktualisieren: https://zoom.us/download
Vor Kursbeginn erhalten Sie einen Link zur Online-Veranstaltung.

Alle vhs-Veranstaltungen zu Politik/Geschichte/Gesellschaft finden Sie hier.